Einschlagfüße und Einschlagpfosten
Neben der Aufstellung mittels Fußplatten bzw. Fußplattenträgern existieren weitere Montagearten, die im Sinne der Technischen Lieferbedingungen ebenfalls zulässig sind. So sind z.B. Einschlagfüße insbesondere in der Verkehrssicherungsbranche weit verbreitet und werden vor allem auf Grund des vergleichsweise guten Handlings bei deutlich geringem Transportgewicht so oft es geht eingesetzt. Auch für diese Einrichtungen gelten konkrete Vorgaben zu Ausführung und Montage und die Praxis zeigt auch hier, dass diese Vorgaben nicht hinreichend umgesetzt werden.

 

Feuerverzinkung statt Rost
Schaut man sich Einschlagfüße in der Praxis an, so sind diese recht oft aus unbehandeltem Stahl hergestellt und entsprechend verrostet. Was viele Anwender für ausreichend halten, ist im Sinne der Technischen Lieferbedingungen für Aufstellvorrichtungen unzulässig. Hier ist eine ausreichende Korrosionsbeständigkeit festgeschrieben, womit für Stahlbauteile eine Feuerverzinkung gefordert wird (ausgenommen Edelstahl). Der Einsatz rostiger Einschlagfüße entspricht somit nicht den Anforderungen der ZTV-SA 97 i.V.m. den Technischen Lieferbedingungen für Aufstellvorrichtungen.

   

Einschlagfüße und Einschlagpfosten
Insbesondere im Bereich von Böschungen sind Fußplatten und Fußplattenträger oft unzweckmäßig, da eine lotrechte Aufstellung nicht möglich ist, ohne aufwändige (teils sehr fragwürdige) Unterbauten durchzuführen.

In vielen Fällen sorgen derartige Lösungen für eine verminderte Standsicherheit - die eingesetzten Brettchen und Keile rutschen weg und das Schild kippt seitlich um (Foto).

Es ist jedoch auch die Aufstellung auf losem bzw. rutschigem Untergrund (Kies, Schotter, Wiese), welche die Standsicherheit negativ beeinflusst. In diesem Fall kommt neben dem Kippmoment auch noch die Gefahr des Gleitens hinzu - insgesamt also recht ungünstige Vorraussetzungen für eine standsichere Aufstellung.

Abgerutschte Lenkungstafel - was lotrecht ist, zeigt der Leitpfosten.

 

Entsprechend sind im Bereich von Böschungen vorzugsweise Einschlagfüße bzw. Einschlagpfosten einzusetzen, sofern hiermit die jeweiligen Windlasten aufgenommen werden können.

Einschlagfüße (Begriff aus den TL) sind die klassischen "Erdanker" bzw. "Einschlagspieße", welche über eine entsprechende Aufnahme für Schaftrohre verfügen. Bei Einschlagpfosten handelt es sich um einschlagbare Schaftrohre, ausgestattet mit Spitze und Schlagfläche am unteren Ende. Sie sind nur in einteiliger Ausführung zulässig.

Einschlagtiefe
Für eine sichere Aufstellung ist die Einschlagtiefe von Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die Bodenbeschaffenheit. Die maximal zulässige Einschlagtiefe beträgt 50cm - dies wiederum repräsentiert in der Regel auch die erforderliche Mindesttiefe - denn sonst ist das System nicht ausreichend in den Boden eingebunden. Außer Frage steht freilich, dass man auf diese Wiese prima Kabel und Leitungen aufspüren kann - diese allgegenwärtige Gefahr ist jedoch kein Grund, auf ein möglichst tiefes Einschlagen zu verzichten. Einschlagfüße dürfen zudem maximal 15cm aus dem Boden ragen - eine Festlegung, die jedoch kaum Beachtung findet.

Einschlagfuß

Einschlagpfosten

 

Ausrichtung der "Flügel" (seitliche Bleche)
Einschlagfüße verfügen je nach Ausführung über seitliche Bleche, die insbesondere bei Windeinwirkung die Anpresskraft an den Boden verbessern sollen. Folglich sind die Einschlagfüße stets so auszurichten, dass die Bleche parallel zum Schild liegen. Werden sie hingegen falsch ausgerichtet und liegen somit parallel zur Windrichtung, wird nur die schmale Seite des Einschlagfußes gegen den Boden gepresst - folglich wackelt sich das Verkehrszeichen langfristig locker, steht mangels Kontrolle über Wochen schief und kippt beim nächsten Sturm endgültig um.

Dieser Sachverhalt ist nicht ganz unproblematisch, denn insbesondere beim Deaktivieren (Wegdrehen) von Verkehrszeichen wirkt die Windlast nun von einer anderen Richtung auf den einst korrekt ausgerichteten Einschlagfuß. Entsprechend ist der Einsatz von Produkten ratsam, die nicht nur über zwei, sondern über vier dieser Bleche verfügen. Dann ist in jedem Fall der Anpressdruck gegen den Boden gewährleistet, egal wie das Schild ausgerichtet ist.

Natürlich sind der Standsicherheit von Einschlagfüßen Grenzen gesetzt, insbesondere an steilen Böschungen. Je nach Windrichtung drückt die Aufstellvorrichtung gegen einen ganzen Wall an Erdreich oder eben nur gegen wenige Zentimeter. Folglich ist der Wind an solchen Stellen in der Lage, ein deaktiviertes Schild aus der Böschung heraus zu drücken.

Nachlässige Aufstellung mit Einschlagfuß. Die Flügel
müssen im Boden verschwinden, sonst sind sie unwirksam.

 

Windstreben
Wie die bisherigen Erläuterungen zeigen, haben Einschlagfüße einige Nachteile und hier ist vor allem der Umstand zu nennen, dass die Standsicherheit maßgeblich vom Boden abhängig ist, den man nun mal nicht beeinflussen kann.

Folglich versucht man in der Praxis diese Defizite mit sog. Windstreben zu kompensieren. Korrekt angebracht, können dies Streben die Standsicherheit verbessern, sie haben jedoch auch Grenzen. Dort wo man den Einschlagfuß ohne Mühe per Hand herausziehen kann, hat auch die Windstrebe in der Regel keine ausreichende Verbindung zum Boden.

Zudem ist dieses System in erster Linie auf Druck, aber nicht auf Zug konzipiert. Und so ist es in der Praxis keine Seltenheit, dass derartig aufgestellte Schilder z.B. bei Ostwind stehen bleiben und bei Westwind samt Windstreben aus dem Boden gezogen werden - auch hier natürlich abhängig von der Bodenbeschaffenheit

Verkehrszeichen mit Windstreben

Unfallgefahr
Windstreben können vor allem bei unsachgemäßer Ausführung bzw. Anbringung zur Unfallgefahr werden
. Im Grunde handelt es sich dann gewissermaßen um Speere oder Lanzen, die am Boden verankert und in Richtung des Fahrzeugführers ausgerichtet sind. Es ist daher wichtig, die gesamte Konstruktion so aufzubauen, dass sie im Fall einer Kollision keine zusätzliche Gefahr darstellt.